LAS Art Foundation

Quantum Computing

Vortrag auf der Berlin Science Week 2020

05 Nov. 2020

Vortrag auf der Berlin Science Week 2020

Was sind Quantencomputer und wie hängen sie mit der Quantenphysik zusammen?


Warum interessieren sich Unternehmen und Regierungen für Quantencomputer? Was kann uns die Quantenforschung darüber vermitteln, wie wir die Welt verstehen? Auf welche Weise kann Wissenschaft beeinflussen, wie wir Geschichten erzählen, Bedeutung konstruieren und Kunst schaffen?

In ihrem Vortrag gibt die in London lebende Künstlerin, Forscherin und Physikerin Libby Heaney Einblicke in Grundlagen des Quantencomputing und wirft einen Blick auf die mit diesen Entwicklungen verbundenen Herausforderungen für die Zukunft des Kunstschaffens. Ihrem Vortrag folgen Diskussionen mit der Philosophin Prof. Jenann Ismael und dem Quantenwissenschaftler Prof. Vlatko Vedral. Gemeinsam sprechen sie über die Auswirkungen, die Quantenphysik auf unsere tägliche Lebenswirklichkeit haben kann, wenn sie vom Mikroskopischen in die makroskopische Welt überführt wird.

Heaneys vielseitige Praxis verbindet Quantenphysik, maschinelles Lernen und unsere Umwelt. Ihre Werke umfassen Performances, Virtual-Reality-Installationen und partizipatorische Erfahrungen, für die sie neue Technologien wie Quantencomputing und künstliche Intelligenz verwendet. Indem sie maschinelle Formen der Kategorisierung hinterfragt, erforscht Heaney Möglichkeiten, Technologien über ihre vorherrschenden Zwecke hinaus einzusetzen.

Der Vortrag befasst sich mit den Kernthemen einer neuen Arbeit, die Heaney für LAS entwickelt und für die sie die Cloud-basierten Quantencomputer Q System One von IBM nutzt. Indem Kunst die Grundprinzipien der Quantenforschung einsetzt, eignet sie sich die Instrumente an, um Kausalität zu durchbrechen. Das Zusammenkommen schafft einen Raum, in dem Entitäten – Menschen, Nicht-Menschen, Maschinen – in Beziehung treten, sich gegenseitig beeinflussen und miteinander verschränken.

5 Nov 2020, 18 Uhr, Artist Talk mit Libby Heaney
​Berlin Science Week 2020, ​Livestream

Künstlerin und Quantenphysikerin

Libby Heaney

Libby Heaney ist eine britische Künstlerin, Dozentin und promovierte Quantenphysikerin. Ihre Arbeiten waren bereits in diversen britischen und internationalen Galerien und Institutionen ausgestellt, darunter Einzelausstellungen u. a. Holden Gallery, Manchester (2021); Goethe Institut, London (2019); Emmanuel Church, Loughborough (2021) als Teil von Radar, dem Programm für zeitgenössische Kunst der Universität Loughborough; Non-Space Gallery, Aarhus (2017) im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms der EU. Heaney war zudem an Gruppenausstellungen in folgenden Institutionen beteiligt: RMIT Gallery, Melbourne (2021); Art-AI Festival, Leicester (2021); MUTEK, Montreal (2021); Etopia Center for Art & Technology, Zaragoza (2021); arebyte Gallery, London (online 2020); LUX with Hervisions (online 2020); Tate Modern, London (2016, 2019); ICA, London (2019); V&A, London (2018); Barbican, London (2019); Somerset House, London (2019); Sheffield Documentary Festival (2018); Science Gallery, Dublin ( 2017, 2018, 2019, 2021); Sonar+D, Barcelona, unterstützt von der britischen Botschaft (2017); Ars Electronica, Linz (2017); CogX, London (2018); sowie Telefonica Fundacion, Lima, unterstützt von der britischen Botschaft (2017).

Libby Heaney beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Praxis interdisziplinär mit den Heilsversprechen und zugrundeliegenden Machtansprüchen neuer Technologien. Ihre Arbeit übersteigt dabei deren gängige Nutzung und fordert sie heraus, gegen sich selbst zu arbeiten, um ihre Nachteile und Gefahren zu offenbaren. Mit viel Humor erkunden ihre Werke so Wahrheit und Wahrnehmung sowie unsere ambivalente Beziehung zu neuen verführerischen Technologien.